Donnerstag, 16. März 2017

Auf den Turm und durch den Krater (II)



Beim Aufwachen war es kurz vor acht.
Bis auf die Tatsache, daß es im Hotelzimmer etwas zu warm war (die Heizung ließ sich leider nicht einstellen), habe ich gut geschlafen. Nach einem Frühstücksbuffet das keine Wünsche offen ließ packte ich meine Sachen und lud diese auf mein zweirädriges Yak. Nachts hatte es ein wenig geregnet und der Sonntag war nicht mehr so schön wie der Tag davor. Ein bißchen grau in grau und Temperatur um die 7°C.

Die ersten Kilometer ging es auf der gleichen Strecke zurück, die ich nach Nördlingen hineingefahren bin und Außerhalb des Rieskraters gibt es gleich wieder schön zu fahrende Hügelstrecken durch das bayerische Schwaben. Es ist noch nichts los auf den Straßen und in der Kühle des Morgens durch leicht neblige Täler zu fahren, taufeuchte Biegungen zu durchkurven und hinter jeder Kuppe einen neuen Ausblick zu haben, hat beinahe etwas Meditatives.


Sehr bald komme ich nach Diemantstein, wo die Pfarrkirche St. Ottilia sehr dominant, einer Burg gleich, über dem Ort thront. In der Tat befand sich hier vor der Kirche der Sitz derer von Diemantstein, bis die Burg wahrscheinlich eines Tages im Zuge einer außergerichtlichen Streitbeilegung mit einem anderen Adelsclan verschwand...


Wider Erwarten kann man durch den Parrhof auf den Burgstall bzw. Kirchenhügel hinauffahren und den Ausblick über das Land genießen.


Weiter geht es via Dillingen und Wertingen nach Aichach, wo ich eine Pause mache. Es ist nicht ganz einfach, die enorme Geräuschkulisse im Café auszublenden, in dem scheinbar die halbe Stadt bruncht. In meinen Motorradsachen entspreche ich nicht ganz dem scheinbaren Dresscode hier. Man trägt 20 kg Übergewicht und zwängt dieses in ein dünnes, hautenges Sweatshirt das jede Speckfalte nachzeichnet. Gemütlich geht anders aber ich habe so spontan nichts anderes gefunden. Aber egal: ich leere die Capputasse, esse den Käsekuchen auf und dann geht es weiter.

So etwa ab Dachau habe ich wieder das Gefühl, daheim zu sein. Auf größeren Zubringerstraßen die sich leider nicht sinnvoll umfahren lassen, geht es nach München hinein. Sonntags ist der Stadtverkehr sogar halbwegs erträglich.

Im Hintergrund lugt bereits der Olympiaturm hervor
Dann, nach einem kleinen Schlußsprint auf der A8 (zum Reinigen der Auslaßventile) bin ich auch schon wieder in Ottobrunn und damit daheim.

// 430 km // Ø 4,1 l/100 km

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